Antwort: Zenon von Kition gründete die Stoa.
Im heutigen, dem zweiten Beitrag auf dem Stoa.Blog, geht es um den Gründervater der stoischen Philosophie: Zenon von Kition. Der hatte eine Seereise geplant, die nicht so ganz nach seinen Erwartungen verlief. Merke: Philosoph wird man nicht „einfach so,“ da müssen die Ereignisse des Lebens schon etwas mithelfen.
Zenon erleidet Schiffbruch
Im Jahre um 333/332 wird Zenon, Sohn des Mnaseas, in Kition (heute Larnaka auf Zypern) geboren. Er ist wahrscheinlich phönikischer Abstammung und ein Kaufmann gewesen. Als sein Schiff um 313/311 vor Attika (die Halbinsel und Provinz um Athen) untergeht, machte er sich nach Athen auf, wo er die Philosophie für sich entdeckt. Zenon studiert bei Krates von Theben, dem Akademiker Polemon und den Megarikern. Wer waren die drei Herren nun wieder? Krates von Theben war ein Zyniker, also ein Anhänger des Philosophen Diogenes, der in der Tonne lebte. Polemon ein Schüler des etwas „ordentlicheren“ Philosophen Platon, dem Gründer der Akademie. Als Megariker werden die Anhänger des Euklid von Megara bezeichnet. Euklid von Megara war ein wilder Hund, falls diese Anekdote stimmt: Aufgrund eines Handelsstreits war es den Männern aus Megara verboten, Athen zu betreten. Euklid wollte aber unbedingt seinem Lehrer Sokrates lauschen. Seine Lösung: Er schlich sich daher in Frauenkleidern und mit Kopftuch nach Athen.
Zenon gründet die Stoa
Zenons Gründung der Schule der Stoa fällt in die Krisenzeit der griechischen Polis (dem griechischen Stadtstaat). Er beginnt mit eigener Lehrtätigkeit in der Stoa Poikile (bunte Säulenhalle), einer öffentlichen Halle an der Agora, dem Marktplatz von Athen. Der Versammlungsort gibt der Philosophie auch ihren Namen. Zenon genoss bald hohe Anerkennung, zu seinen Anhängern und Förderern zählt Antigonos II. Gonatas, der König von Makedonien. Antigonos wurde 80 Jahre und starb im 44. Jahr seiner Regierung. Er pflegte die Künste und hatte eine Herz für Dichter, Historiker und Philosophen. Bei ihm war die Stoa in guten Händen.
Zenons göttliches Prinzip
Zenons war das 1. Schulhaupt der Stoa, doch von seinen Schriften sind nur geringe Reste erhalten. Nach seinem Tod, aber auch nach der Wiederbegründung der Stoa durch Chrysipp, geriet Zenon nämlich zeitweise in Vergessenheit. Was überliefert ist: Zenon teilte seine Lehre in drei Disziplinen auf: Logik, Physik und Ethik. Seine Philosophie in einem Satz: Da in allen Naturerscheinungen ein göttliches Prinzip waltet, muss der Stoiker seinen Platz in dieser Ordnung erkennen und ausfüllen, sein Schicksal akzeptieren und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe zur Weisheit gelangen. Ein wilder Hund ist der Stoiker also nicht unbedingt.
Zenons Selbstmord
Glaubt man dem Biographen Diogenes Laertius, so starb Zenon durch Selbstmord, nachdem er sich einen Zeh gebrochen hatte. Quelle hierfür ist die berühmete Schrift „Über das Leben und die Lehren berühmter Philosophen“. Ob die Selbstmord-These wohl so stimmt? Irgendwie passt das nicht zu einem echten Stoiker. Das war der nun der zweite Beitrag im Stoa.Blog. Morgen folgt eine Reise in den Garten des Epikur.
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