Antwort: Die Stoa ist eine Strömung der griechischen und römischen Philosophie.
Die Stoa ist eine Philosophie, die nach einem Gebäude benannt wurde. Eine Stoa (altgriechisch στοά) ist eine Säulenhalle, also ein Haus mit offenen Seiten, die durch Säulen gestützt werden. Die Stoa auf der Agora, dem Marktplatz von Athen, gilt als Gründungsort dieser Philosophie.
Zenon von Kition
In der Athener Stoa verbreitete nämlich um das Jahr 300 vor Christus ein gewisser Herr Zenon von Kition (Gebiet auf der Insel Zypern) seine Lehren. Zenon gilt als Gründervater der Stoa. Zu seinen Ehren wurde ein Mondkrater nach ihm benannt, der Krater Zeno. Sie finden ihn auf der Vorderseite des Mondes, südlich vom Mare Humboldtianum, dem Humbold-Meer.
Quellen über die Stoa
Wie jede Philosophie kennt auch die Stoa unterschiedliche, teils sich widersprechende Strömungen. Eine gute Beschreibung des Kerns der stoischen Philosophie findet sich beim spätantiken Historiker Diogenes Laertios, der im 3. Jahrhundert nach Christus eine ebenso informative wie unterhaltsame Geschichte der griechischen Philosophie und ihrer wichtigsten Vertreter verfasste.
Diogenes Nr. 1 / Diogenes Nr. 2
Achtung, Verwechslungsgefahr! Der Geschichtsschreiber Diogenes trägt zwar denselben Namen wie der berühmtere Philosoph „Diogenes in der Tonne“, lebte aber ein halbes Jahrtausend später. Nach Diogenes Laertios kennen die Stoiker drei Kategorien von „Dingen“:
Einige Dinge sind gut sind, andere schlecht, und wieder andere neutral. Gut sind Tugenden wie Klugheit, Gerechtigkeit, Mut und Mäßigung. Ihre Gegenteile wie Torheit, Ungerechtigkeit, Feigheit und Hemmungslosigkeit sind schlecht. Daneben steht, was weder nützt noch schadet. Dies sind bei den Stoikern Leben,Gesundheit, Lust, Schönheit, Stärke, Reichtum,Ansehen, edle Herkunft – und ebenso ihre Gegenpole: Tod, Krankheit, Schmerz, Hässlichkeit, Schwäche, Armut, schlechtes Ansehen und niedere Herkunft. Diese Dinge sind gleichgültig.
Diogenes Laertios, Geschichtsschreiber
Reichtum und Gesundheit
Natürlich fragt man sich, was es an Reichtum und Gesundheit auszusetzen gibt. Wollen wir das nicht alle? Die Antwort der Stoiker, wie sie nach Diogenes Laertios charakterisiert wurde, würde vermutlich lauten: Reichtum und Gesundheit können gut und schlecht gebraucht werden. Daher sind Reichtum und Gesundheit keine Güter.
Die Stoa und die Gleichgültigkeit
Tod, Schönheit und Hässlichkeit, Stärke und Krankheit sind gleichgültig? Heute, im Krisenjahtr 2024, erlebt die Philosophie der Stoa eine Renaissance. Die existenziellen Fragen sind wieder wichtig. Die Philosophie hilft, Krisen zu verstehen und besonnen zu reagieren. Die stoische Philosophie pflegt die Tugend der Langsamkeit und strebt den psychologischen Zustand der Meeresstille an.
Weniger Fanatismus
Die Stoa plädiert für weniger Leistung und weniger Stress. Dabei kommt sie im Gegensatz zu anderen Weltanschauungen eher nüchtern und unaufdringlich daher; die Stoa präsentiert sich als Ergebnis rationaler Güterabwägung, frei von Fanatismus und missionarischem Eifer. Das ist so wichtig in unserer Zeit. Die Philosophie der Stoa drängt sich nicht auf, sie betreibt keine Markeing-Abteilung … man muss sie finden.
Der Stoa-Blog, Beitrag 001
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